Einen mit Malware befallen Computer zu bereinigen ist nicht immer ganz einfach. So manchen digitalen Schädling bekommt man im laufenden System nicht zu fassen, da er sich immer wieder an eine andere Exe-Datei hängt. Abhilfe schafft eine Boot-CD mit einem Virenscanner. Neben der Eigenbau-Lösung mittels BartPE, bieten verschiedene Hersteller kostenfreie Rescue CDs an.
Bei den kommerziellen Versionen ist es oft so, das die Setup-CD bootfähig ist und damit der befallene Computer ebenfalls bereinigt werden kann.
Ich stelle euch hier drei kostenfreie, zum Download verfügbare Varianten vor.
Avira AntiVir Rescue System
Die schlankste CD unter den drei Kandidaten. Gerade mal gute 55 MB groß und damit auch am schnellsten heruntergeladen. Beim Booten selbst hat man noch diverse kleine Anpassungsmöglichkeiten (Bildschirmauflösung). Der gesamte Bootvorgang geht sehr schnell von statten. Die grafische Oberfläche ist in zwei Sprachen (Deutsch/Englisch) verfügbar. Die Handhabung ist selbsterklärend.
Bitdefender Rescue CD
Mit 260 MB deutlich umfangreicher als das Pendant von Avira. Beim ersten Booten wird dann auch schnell klar, warum das so ist. Die Bitdefender-Lösung basiert auf Knoppix. Direkt im Boot Menü hat man bereits grafisch die Möglichkeit die Sprache (Englisch/Französisch) einstellen. Ferner kann man direkt von der Festplatte booten und als Speichertest ist Memtest86+ mit an Board. Der Bootvorgang dauert entsprechend der Basis länger als bei Avira. Die Oberfläche ist aufgeräumt. Sofern die Hardware unterstützt wird, hat man nun Zugriff auf die Festplatte und Netzwerk. So kann man mittels Firefox, ebenfalls mit an Board, im Internet surfen, die Virensignaturen updaten und natürlich einen Virenscan durchführen. Die Bitdefender Lösung ist im Test die umfangreichste.
F-Secure Rescue CD
Mit 226 MB etwas schmaler als die Lösung von Bitdefender, aber immer noch ein ganz schöner Brocken ist die Lösung von F-Secure. Der Download selbst ist ein Zip-Archiv. Dieses beinhaltet dann nicht nur das Iso der Rescue CD, sondern auch eine Anleitung im PDF Format. Beim Booten werden bereits die Virensignaturen geupdatet. Die Oberfläche ist sehr spartanisch gehalten. Die Malware wird nicht entfernt, aber durch umbenennen unschädlich gemacht.
Falls der Computer keinen Internet-Zugang hat, kann man auch einen USB-Stick für das Updaten des Scanners verwenden. Einfach mal im Handbuch nachschlagen.
Ein Wort noch zur Bedienung: Bei F-Secure wird ausschließlich über die Tastatur gearbeitet. Dank der Anweisungen auf dem Bildschirm ist das aber nicht weiter hinderlich.
Zur Erkennungsrate der jeweiligen Lösungen kann ich mangels Malware-Sammlung keine angaben machen. Erfahrungsgemäß ist es am besten, verschiedene Scanner über ein (vermutlich) befallenes System laufen zu lassen. Hilfreich ist im Zweifelsfall auch "jahrelange" Erfahrung, so das einem beim Blick auf die laufenden Prozesse evtl. Auffälligkeiten ins Augen stechen und man daraufhin nachforschen kann.
Verheiratet, Vater von zwei Kindern, eines an der Hand, eines im Herzen. Schon immer Technik-Freund, seit 2001 in der IT tätig und seit über 10 Jahren begeisterter Blogger. Mit meiner Firma IT-Service Weber kümmern wir uns um alle IT-Belange von gewerblichen Kunden und unterstützen zusätzlich sowohl Partner als auch Kollegen.
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