Günstiger und rechtssicherer Betrieb eines Gäste-WLANs mit der Beschützerbox

Wer ein Gast-Netz via LAN und/oder WLAN anbieten möchte, sah sich in der Vergangenheit mit erheblichen Aufwand und einer gewissen Rechtsunsicherheit konfrontiert. Lange Zeit war die sogenannte Störerhaftung ein Hauptgrund, das es in Gaststätten und anderen Einrichtungen sowie Plätzen keinen Internetzugang für Gäste oder Besucher gab.

Das Problem bestand und besteht in Teilen immer noch darin, das der Gast-Netz-Betreiber bzw. Internetanschluss-Inhaber ggf. mitverantwortlich gemacht wird, wenn ein Nutzer einen Rechtsbruch begeht. Die bekanntesten Fälle drehen sich in der Regel um Urheberrechtsverletzungen.

Selbst durch die TMG-Novelle von 2017 bzw. der 3. Änderung des Telemediengesetzes ist das Thema noch nicht komplett vom Tisch, zwar hat sich einiges zum Guten geändert, aber es kann nach wie vor Ärger geben. Wer Zeit, Geld und Nerven schonen möchte greift zu entsprechenden Gast-Netz-Anbietern, denn diese sind als Zugangsanbieter in der Regel durch das sogenannte Providerprivileg geschützt. Als weitere positive Punkte kommen hinzu, das eine entsprechende Lösung per Miete bzw. Abo angeboten wird, d.h. die Investition hält sich in Grenzen und das Angebot kann gekündigt oder pausiert werden, wenn es nicht (mehr) benötigt wird.

Früher waren derartige Lösungen für die Gastronomie, das Gastgewerbe, soziale und öffentliche Einrichtungen teils exorbitant teuer und aufwendig in Installation und Unterhalt. Die Zeiten haben sich zum Glück geändert und Lösungen wie die nachfolgend vorgestellte machen es einem einfach ein rechtssicheres Gast-Netz aufzusetzen und zu betreiben.

Die Qual der Wahl an Anbietern

Zugegeben, es gibt mehrere Player am Markt, die teilweise allerdings recht hohe Preise verlangen und so mancher sogar einen (imho) zweifelhaften Eingriff in die Kommunikation vornimmt um Daten zu erheben um einen Nutzen aus diesen zu ziehen. Datenschutz und Sicherheit gepaart mit einfacher Handhabung und einem guten Preis sprechen hier allerdings für die Berliner Beschützerbox GmbH. Man zahlt nur was man nutzt, gemeint ist Gerät samt Dienst, und kann dies darüber hinaus pausieren wenn z.B. außerhalb der Saison die Gaststätte, das Hotel, etc. geschlossen haben.

Die Laufzeiten sind flexibel, mindestens ein Monat bis hin zu 36 Monate sind möglich. Man ist also nicht von vornherein längere Zeit an den Anbieter gebunden. Die Bereitstellung der Hardware kosten einmalig, danach fallen nur noch die monatlichen Kosten an. Der Startpunkt liegt bei 12,99 € für die Beschützerbox 2. Optional kann ein Kinderfilter (Stichwort: Jugendschutz) hinzugebucht werden, ideal um beispielsweise in einem Betrieb den Jugendschutz für Auszubildende durchzusetzen oder Internet im Kindergarten oder einer Schule anzubieten.

Dieser Beitrag beruht auf der Beschützerbox 2 Pro, die freundlicherweise (auf Anfrage) zur Verfügung gestellt wurde. Das Thema Gast-Netz-Anbieter wiederum kam durch eine Kunden-Anfrage auf, in der es darum ging Internet für saisonale Gastarbeiter zur Verfügung zu stellen. Im Rahmen dieses Projekts kommt wiederum eine Beschützerbox 2 zum Einsatz.

Inbetriebnahme

Jede Beschützerbox kommt mit einer eindeutigen Seriennummer samt Geräte-PIN die man für eine Anmeldung oder Registrierung unter https://cloud.beschuetzerbox.de/ benötigt. Eine Schnellstartanleitung ist ebenfalls mit dabei und offenbart bereits die Einfachheit des Bedienkonzepts. Die Anmeldung mit den genannten Daten funktioniert immer, eine Registrierung kann man vornehmen, muss man allerdings nicht. Wer mehrere Boxen verwendet bzw. verwaltet und das Monitoring (automatische Meldung das eine Box on- bzw. offline ist) nutzen möchte, kommt um eine Registrierung nicht herum.

Direkt nach dem Login erhält man einen Überblick über den Status aller auf sich angemeldeten/registrierten Beschützerboxen. In den Einstellungen kann z.B. eine Beschreibung hinterlegt werden, an dieser Stelle bietet sich an bei der Nutzung mehrerer Boxen den Standort einzutragen.

(Erst-)Konfiguration

Die Beschützerbox ist Out-of-the-Box einsatzbereit, sie kann (muss aber nicht) konfiguriert werden. Ein vorgegebener WLAN-Name samt Schlüssel befinden sich auf der Rückseite einer jeden Box, diese können über das Cloud-Portal geändert werden.

Wichtig zu wissen ist, das eine Beschützerbox nur verwaltet werden kann, wenn diese online ist und die Vergabe einer festen IP-Adresse ist nur durch den Support möglich.

Interessant kann die Einstellung zu Streaming-Diensten sein. Netflix und Co. sperren mitunter bestimmte IP-Adressbereiche, das trifft dann unter anderem Server- und Hosting-Anbieter. Um dies zu umgehen, kann man Einstellen das Anfragen an Streaming-Dienste direkt ohne die Sicherheit der Beschützerbox erfolgen. Soll heißen: Ruft man beispielsweise Netflix auf erfolgt der Zugriff über den Internetanschluss des Beschützerbox-Kunden und nicht über das Beschützerbox-Netzwerk.

Möchte man beispielsweise das WLAN nur während bestimmter Zeiten verfügbar machen, lässt sich ein entsprechender Zeitplan hinterlegen.

Bemerkung: Die Statistiken sind nur nutzbar, sofern ein Captive Portal (ab Beschützerbox Pro verfügbar) genutzt wird, andernfalls bleiben die Graphen leer.

Betrieb

Der Betrieb einer Beschützerbox ist sehr einfach. Mindestens das Gerät an Netzwerk und Strom anschließen, ca. drei Minuten warten und schon kann das vorgegebene oder selbst konfigurierte WLAN genutzt werden.

Ob man über das Beschützerbox-Netzwerk surft kann einfach durch den Aufruf von

https://beschuetzerbox.de/ip/

überprüft werden. Wenn der Schutz nicht gegeben ist, ist die Meldung eindeutig:

Kann die Beschützerbox keine (VPN-)Verbindung zu ihren Netzwerk aufbauen, sprich der der “Provider-Schutz” ist nicht gegeben, findet kein Routing statt. Folglich kann es also nicht passieren, das man unbewusst oder ungewollt über den Internetanschluss des Beschützerbox-Kunden surft.

Vorhandene Infrastruktur, WLAN erweitern und mehr

Gibt es eine vorhandene Infrastruktur oder soll das WLAN der Beschützerbox erweitert werden stehen gleich mehrere Optionen zur Auswahl. An die Box selbst kann an vier LAN-Ports eigene Hardware angebunden werden, eine vorhandene Verkabelung, bereits installierte Access Points, etc. kann so (weiter) genutzt werden.

Möchte man das WLAN der Box erweitern kann man entweder Repeater vom Anbieter beziehen oder eigene Hardware verwenden. Seitens des Anbieters gibt es keine Beschränkungen in dieser Hinsicht. Ein echtes Plus, das nicht jeder bietet!

Was ist, wenn doch mal etwas anliegt?

Hat man dennoch mal irgendwelche Schwierigkeiten kann man sich direkt an den Anbieter wenden und man bekommt geholfen. Service wird groß geschrieben und bislang konnten alle Fragen und weitere Anliegen geklärt werden.

Background – Infos zur eingesetzten Technik

Die Beschützerbox-Router basieren auf Hardware von tp-link, allerdings kommt ein eigens erstelltes OpenWrt-Image zum Einsatz. Als VPN-Protokoll zwischen den Boxen und dem RZ wird WireGuard verwendet. Die Server des Anbieters stehen bei Hetzner. Soweit möglich und sinnvoll wird auf Open Source-Software gesetzt, hinzu kommen ein paar eigene Entwicklungen.

Fazit

Einfacher und vermutlich günstiger kann der Einstieg kaum sein. Plug’n’Play ist bei der Beschützerbox durchaus Programm. Wer möchte oder muss kann weitere Einstellungen vornehmen. Einfach nur anschließen und als Gast lossurfen geht allerdings genauso.

Danksagung

Vielen Dank an Marcel für die Inspiration zu diesem Beitrag und natürlich den Auftrag und darüber hinaus vielen Dank an die Beschützerbox GmbH für die Unterstützung, die Test-Stellung und ein tolles Produkt.

2 Kommentare

  1. Solingen Sara

    Beschützerbox? Für mich ist das eher die Teuerbox! Die Router sind nicht gerade günstig und die monatlichen Kosten zwischen 12,99-100€ pro Monat sind auch nicht zu vernachlässigen. Kauft man sich die Router selbst und stellt über OpenWRT eine VPN-Verbindung ein, so hat man keine monatlichen Kosten und ist auch fein aus der Störerhaftungsgeschichte raus. Ich verwende einen günstigen TP Link Router, auf welchem OpenWRT mit ProtonVPN konfiguriert ist. (ProtonVPN ist kostenlos und hat eine No-Log-Policy)

  2. Andy

    Ob man so wirklich aus der Haftung muss ein Anwalt klären. ProtonVPN fängt zwar bei “Free” an, da gibt es allerdings Einschränkungen. Siehe:

    Free VPN to protect your privacy

    Da heißt es klar: “1 device” und nicht das es Netz dran hängen darf.
    Die jeweiligen Abos kosten dann auch.

    Bei der Beschützerbox und ähnlichen Angeboten geht es ja nicht nur um den VPN-Dienst in Verbindung mit dem Provider-Privileg, sondern zudem den Service, das eben die Hardware gestellt wird, das man Support hat und eben selbst (und auch als einfacher Anwender) nicht groß irgendwas einrichten braucht.

    Nicht jede/r ist dazu in der Lage oder Willens, einen Router selbst zu konfigurieren oder gar OpenWRT darauf zu flashen und dann ein VPN einzurichten.

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