Am gestrigen Mittwoch, den 03.04.2013, bin ich beim Zappen bei sternTV hängen geblieben. Einmal mehr wurde das leidige Thema wie sich sicher sich Kinder im Netz, sprich das Internet, bewegen können.

Man muss dazu sagen, der Schwerpunkt lag offensichtlich bei Chats. Der Hintergrund ist, das eine potentielle Anbahnung eines sexuellen Missbrauchs durch Chats stattfinden kann.

Sich darüber zu äußern, das Schutzmaßnahmen bei verschiedenen Anbietern scheinbar nicht greifen ist einfach. Ich möchte jetzt auch nicht behaupten, das die Anbieter nichts tun. Aus eigener Erfahrung als Moderator, Administrator und ehem. Chat-Betreiber kann ich selbst sagen, das es nicht so einfach ist.

Sogenannte Bad Words-Filter, das sind Mechanismen die bestimmte Wörter oder Wort-Kombinationen ausfiltern, haben wir schon vor Jahren verwendet, aber das ist eben nur eine eher schlichte Maßnahme, die nicht wirklich viel bringt und bestenfalls den unerfahrenen oder unbedarften Benutzer vor “Schweinereien” abhält.

Bei der Anmeldung kann leicht z.B. beim Alter gelogen werden. Der Moderator hat in der Regel keine Einsicht in die privaten Gespräche zwischen zwei (oder mehr) Personen, sondern überblickt lediglich den öffentlichen Bereich. Da spielen dann auch solche Dinge wie der Schutz der Daten als auch der Privatsphäre eine Rolle.

Wird ein wie auch immer gearteter Missbrauch des Chats gemeldet, muss zunächst einmal festgestellt werden, wer an dem Dialog beteiligt war, die Benutzerprofile überprüft werden, dort hat man dann wieder das Problem mit falschen Angaben und wie soll man Diese auf Richtigkeit prüfen, und, sofern vorhanden, die Chat-Protokolle einsehen.

Letzteres ist dann wieder ein Problem, da das Protokollieren von Gesprächen unter die Überwachung fällt. Solche Maßnahmen muss man sich vom Benutzer in Form einer Einverständniserklärung absegnen lassen.

Dabei kommen dann auch solche Fragen auf, ob es nun wirklich ein Problem gab bzw. gibt oder es schlichtweg ein Missverständnis war oder ob sich pubertierende Jugendliche nur einen schlechten Scherz erlaub(t)en. Mitunter hat man die Situation das Aussage gegen Aussage steht.

Schließt man einen Benutzer aus, wie soll man Diesen effektiv daran hindern, sich unter neuem Namen wieder anzumelden?!

Aber wie könnte effektiver Schutz überhaupt aussehen? Eine mögliche Chance, zumindest was die Verifikation von Alter und Geschlecht angeht sehe ich persönlich in der Verwendung vom neuen Personalausweis. Hier hat man allerdings dann zum einen eine gesellschaftlich Gegebenheit (wer möchte schon seine Daten herausgeben), zum anderen haben Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren keinen solchen Ausweis.

Ergo bleibt die Angelegenheit schwierig. Chats sind dabei nicht der einzige Ort wo so etwas passieren kann, schließlich gibt es ja auch noch soziale Netzwerke und Foren.