Im Oktober 2024 kam ich auf die Idee, einen kleinen WLAN-Router quasi als Not-Nagel auf Halte zu legen, die Wahl fiel auf den tp-link TL-WR802N.
Das Teil ist wirklich ziemlich kompakt (57 × 57 ×18 mm):
Die Gedanken zu einem solchen Gerät sind folgende:
- Nicht jeder Kunde hat mehrere Internetanschlüsse, was im Falle eines Ausfalls ungünstig ist.
- Nicht jeder Kunde hält eine SIM-Karte bzw. ein LTE-Modem für ein entsprechendes Backup oder einen Fallback vor.
- Aber jeder Kunde hat mindestens ein Smartphone das Hotspot-fähig ist und im Tarif mehrere Gigabyte an Datenvolumen inkludiert sind!
Kurzum: Es geht darum, was man im Falle einer länger andauernden Störung des Internetanschlusses tun kann und da bietet sich nun einmal LTE und Co. an.
Da nicht jeder Router bzw. nicht jede Firewall oder jedes Gateway von Haus aus SIM- bzw. LTE-fähig ist oder möglicherweise integrierte WLAN-Module nur den AP-Mode können, bietet sich an, einen solchen Nano-Router zu nutzen. Bei der Wahl spielten neben WLAN und LAN (RJ45) die möglichen Modi eine Rolle:
- Router Mode: Anschluss an das Internet via LAN-Kabel (RJ45-Buchse). Das Gerät fungiert dann als WLAN-Router.
- Access Point Mode: WLAN-Access Point.
- Range Extender Mode: WLAN-Repeater.
- Client Mode: Gemeint ist WLAN-Client. Für den angedachten Zweck eine Möglichkeit.
- Hotspot Mode (WISP Mode): Das Gerät verbindet sich via WLAN zum Hotspot des Smartphones und stellt die Verbindung dann via WLAN und LAN (RJ45) zur Verfügung.
Den Nano-Router im Client- oder WISP-Mode versetzen und mit dem Hotspot des Smartphones verbinden. Diese Modi haben sich im Test bewährt, ein paar Punkte sollte man dazu Wissen:
- Im Client Mode gibt der Router DHCP-Anfragen, etc. an das Smartphone weiter, der Nano-Router dient dann quasi nur als Medien-Konverter (WLAN -> LAN). Man kann den Nano-Router in diesem Modus nicht mehr verwalten. Erst wenn die WLAN-Verbindung zum Smartphone beendet wird, gemeint ist Hotspot wird deaktiviert, wechselt das Gerät wieder auf seine Standard-IP “192.168.0.1” und kann so wieder angesprochen werden.
- Im WISP Mode läuft das Gerät als Router, es stellt also LAN-seitig ein eigenes IP-Netz samt DHCP-Server (Default 192.168.0.0/24). In diesem Modus kann auf das Gerät zugegriffen werden.
- Generell bietet sich der Einfachheit halber an, immer den Assistenten zu verwenden um die Modi zu wechseln. Dies geht den Tests nach am schnellsten und zuverlässigsten.
Die Möglichkeiten zur Fallback/Backup-Nutzung sehen wie folgt aus:
- Den Nano-Router an eine freie Netzwerkschnittstellen des vorhandenen Routers anschließen und als Fallback konfigurieren. Dies ist (imho) die einfachste und schnellste Variante, sofern der vorhandene Router dies hergibt.
- Die WAN-Schnittstelle des vorhandenen Routers als DHCP-Client umkonfigurieren, allerdings muss dies rückgängig gemacht werden, sobald der eigentliche Anschluss wieder läuft.
- Zweite WAN-Schnittstelle einrichten und das Routing entsprechend anpassen.
- Bei Geräten die nur zwei Netzwerkanschlüsse haben (1x WAN, 1x LAN) könnte eine Fallback- oder 2. WAN-Schnittstelle via VLAN realisiert werden. In diesem Fall muss der Nano-Router über einen VLAN-fähigen Managed Switch mit dem vorhandenen Router verbunden werden.
Das Smartphone und der Nano-Router können an einem Arbeitsplatz bzw. an einer Stelle mit gutem Empfang platziert werden. Der Nano-Router wird per Netzwerkkabel zum vorhandenen Router verbunden. Das Smartphone sollte mit dem Ladegerät verbunden sein, da die Hotspot-Nutzung, gerade über mehrere Stunden, auf den Akku geht.
Soweit die Theorie bzw. bisherigen Testergebnisse.
Nachdem der Nano-Router eine Weile bei uns rumgelegen ist, kam er vor kurzem zum Einsatz, allerdings gar nicht für einen Notfall, sondern für die vorbereitende Einrichtung von Kunden-Equipment das gezielt nicht über unsere Internetanschlüsse laufen sollte. So stellte mein Smartphone den Hotspot, der Nano-Router war wiederum an einen OpenWrt-Router angeschlossen und letztlich wurde via PPPoE einem Securepoint UTM Black Dwarf so Internet zur Verfügung gestellt. Fragt nicht, der Aufbau hatte seine Gründe.
Gut das wir vorbereitet waren und für den Anschaffungspreis von um die 25,00 € (Stand: 22.04.2025) kann man beim tp-link TL-WR802N nicht viel falsch machen.
Konkrete Anleitungen für die Fallback/Backup-Nutzung sind in der Mache. Wer Fragen oder Anregungen hat oder etwas zu diesem Thema beitragen möchte kann mir gerne ein Kommentar da lassen oder das Kontaktformular nutzen.
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Verheiratet, Vater von zwei Kindern, eines an der Hand, eines im Herzen. Schon immer Technik-Freund, seit 2001 in der IT tätig und seit über 10 Jahren begeisterter Blogger. Mit meiner Firma IT-Service Weber kümmern wir uns um alle IT-Belange von gewerblichen Kunden und unterstützen zusätzlich sowohl Partner als auch Kollegen.
Wir nutzen für unsere Kunden bei einem Ausfall oder einem Umzug seit letztem Jahr die Tenda 4G07 4G LTE WLAN Router (Bei Ama*** ca. 50€). Wir haben uns für dieses Modell entschieden da der LTE Empfang durch die beiden externen Antennen unserer Meinung nach besser war als bei anderen Geräten.
https://www.amazon.de/dp/B09F98XL4L?tag=litschisoft
Wir haben früher Netgear LB1110 und LB1111 verbaut, setzt aber voraus, das der Kunde eine SIM-Karte stellt. Das haben dann irgendwann immer weniger getan, aktuell läuft nur noch ein solches LTE-Teil. Auf halte haben wir noch einen tp-link Archer MR600 v2, der wurde außer bei der Inbetriebnahme noch nie benutzt. Auch hier ist das Thema wieder die SIM-Karte. Lange Zeit haben wir extra eine samt Tarif für den Fall der Fälle gehabt und so gut wie nie gebraucht. Daher kam ja die Entscheidung sich die Kosten zu sparen und falls doch mal wieder was ist, das eben via Kunden-Smartphone und WLAN-Client/-Router zu lösen.
Eine solche Situation hatten wir vor ein paar Jahren mal, siehe
pfSense: Auf die Schnelle einen Fallback einrichten