Bislang fehlt in der BSD-Welt eine wirklich gute Virtualisierungslösung. Als workaround nutzt(e) so mancher entweder eine ältere VMware Workstation-Version oder Oracle’s VirtualBox in der Open Source Edition (OSE). Beides sind allerdings reine Desktopvirtualisierungslösungen. Von Typ 2-Virtualisierung wie bei KVM, Hyper-V oder eben VMware konnte man nur träumen.

Seit nun mehr zwei Jahren wird an einem Hypervisor speziell für BSD entwickelt. bhyve heisst das gute Stück und wird im kommenden FreeBSD 10 enthalten sein. So mancher BSD-Anwender bzw. -Administrator gab schon ein “na endlich” von sich.

Mit jail steht zumindest eine Lösung für einzelne Daemons zur Verfügung. Wer allerdings komplette Installationen von einander trennen wollte, konnte dies leider nicht so einfach tun.

Vorläufig kann nur BSD unter bhyve ausgeführt werden, auf der ToDo-Liste steht allerdings “Foreign Guest Operating System Support”, also die Untersützung fremder Betriebssysteme, damit dürfte dann Linux und Windows gemeint sein.

Testen kann man den Hypervisor bereits, da Dieser in FreeBSD 10-CURRENT ab r245673 oder neuer enthalten ist. Ein kurzes Video in dem schon etwas zu sehen ist, findet sich auf YouTube:

YouTube – Takuya ASADA – FreeBSD BHyVe Live Demo(No sound)

Ich bin gespannt was da noch kommt. Auch wenn es mit VMware, Microsoft, KVM, Xen und Co. bereits eine Menge Lösungen gibt, so finde ich es doch immer wieder spannend zu sehen, wie sich so etwas entwickelt. Ich orakele mal und behaupte, das der Hypervisor den BSD-Systemen nicht nur neue Möglichkeiten bietet, sondern damit auch für mehr Anwender interessant wird. Letzteres mache ich persönlich aber von der Unterstützung von Linux und Windows abhängig, denn man findet kaum eine bzw. immer weniger homogene Umgebung(en), wo nur ein Betriebssystem durchgängig vorhanden ist.