Das die Windows-eigene Systemstartreparatur nicht immer zum Erfolg führt, wenn ein Computer nicht mehr startet, ist hinlänglich bekannt. Fortgeschrittene Anwender, Techniker und Administratoren wagen sich in solchen Fällen in die Eingabeaufforderung.

Führt man der Reihe nach folgende Befehle aus, klappt es oft mit der Wiederbelebung:

bootrec /fixmbr
bootrec /fixboot
bootrec /scanos
bootrec /rebuildbcd

Kommt es beim letzten Befehl zu der Meldung “Das angeforderte Systemgerät kann nicht gefunden werden” sollte man zuerst prüfen, ob man vom passenden Boot-Medium gestartet hat. Gemeint ist dabei das Setup-Medium (USB, DVD) von dem aus die Computerreparaturoptionen aus aufgerufen wurden. Gerade bei den USB-Stick-Varianten sind diese in der Regel, nahezu ganz gleich mit welchem Tool sie erstellt wurden, oft entweder für’s klassische BIOS/UEFI-Legacy oder für UEFI erstellt wurden.

Ein weiterer Fallstrick kann die Boot-Reihenfolge des BIOS bzw. UEFI sein, vor allem wenn der Legacy-Mode aktiv ist. Als Faustregel gilt:

Bei klassischem BIOS auch ein entsprechendes Boot-Medium verwenden.

Bei UEFI darauf achten, ob das installierte Windows klassisch (BIOS/UEFI-Legacy) oder als UEFI-System installiert wurde. Recht einfach lässt sich das am Partitionsschema und vor allem am Dateisystem erkennen. GPT-Datenträger sind ein sicheres Zeichen für ein reines UEFI-System.

Zum Abschluss noch ein Schmankerl aus einem Werkstatt-Auftrag:

Ein Kunden-PC startete nach den Oktober 2020-Windows Updates nicht mehr. Offenbar war die Boot-Umgebung beschädigt. Die Systemstartreparatur streikte und so blieb nur der händische Weg.

Der System als solches beherrscht UEFI, aber das installierte Windows 10 wurde seinerzeit offenbar Legacy installiert. Unwissentlich wurde erst mit dem falschen USB-Stick gestartet, daher die obige Fehlermeldung und nun als Erfahrungswert dieser Beitrag. Nachdem dies geklärt war und mit dem richtigen (UEFI-)Stick gestartet wurde, klappten die manuellen Reparaturversuche zuerst nicht.

Erst als die “System-reserviert”-Partition mit “format <LW:> /q” formatiert wurde und dann die obigen Befehle ausgeführt waren, klappte das Booten wieder.

Seltsamerweise streikte von den genannten Befehlen dann allerdings “bootrec /fixboot” mit einem “Zugriff verweigert”. Funktioniert hat es dennoch.