Kleine Geschichte aus der Praxis:
Neulich rief ein Kunde an und meldete, das sein PC extrem langsam wäre, man könne nicht mehr arbeiten. Das Öffnen von Ordnern dauere mitunter Minuten, auch streiken Anwendungen.
Nun kann es viele Gründe für solch ein Verhalten geben, wie z.B. defekte Festplatte oder defekter Festplatten-Controller, fehlerhaftes Dateisystem, Auslastung des Systems durch “außer Kontrolle” geratene Prozesse, fehlerhafte Kabel usw.
Ein Klassiker stellt dabei immer mal wieder der Virenscanner dar. In diesem Fall konnte der Kunde mindestens ein halbes Jahr mit seinen von Ihm vorgenommen Einstellungen wunderbar und ohne Beeinträchtigung arbeiten (das kann ich persönlich bestätigen), bis das ein Update die Situation änderte.
In diesem Fall handelt es sich um ein Sicherheitsprodukt von Bitdefender, es kann aber genauso gut für jeden anderen Virenscanner gelten. Die persönliche Erfahrung solcher Phänomene reicht z.B. von Symantec Norton, über McAfee, Panda, Avira bis hin zu eben jetzt Bitdefender.
Der Virenscanner war so konfiguriert, das die Schutzmodule auf dem Level “Aggressiv” arbeiteten. Das bietet mitunter mehr Schutz, erhöht aber unter Umständen die Gefahr von Fehlalarmen. Wie gesagt, in diesem Fall war das eine Zeit lang gar kein Problem. Das System lief performant und ohne spürbare Beeinträchtigung.
Als das Problem auftrat war es dann mitunter so, das der Windows-Explorer mehrere Minuten brauchte um die Favoriten, Bibliotheken und die Ordner anzuzeigen. Selbst das Öffnen von Notepad dauerte ca. 3 bis 5 Minuten. Ironischerweise ging es dann gleich drei Mal auf und das bei nur einem einmaligen Doppelklick!
Nachdem der Virenscanner auf das Level “Normal” konfiguriert und ein Neustart des Systems vollzogen war, konnte man den Computer auch wieder gebrauchen.
Verheiratet, Vater von zwei Kindern, eines an der Hand, eines im Herzen. Schon immer Technik-Freund, seit 2001 in der IT tätig und seit über 10 Jahren begeisterter Blogger. Mit meiner Firma IT-Service Weber kümmern wir uns um alle IT-Belange von gewerblichen Kunden und unterstützen zusätzlich sowohl Partner als auch Kollegen.
Manchmal ist die Recherche nach dem Grund aber auch so ätzend, dass man nach eine Weile auch nur entscheidet Daten zu sichern und das Problem durch das neu aufsetzten des Systems zu lösen.
Erinnere mich noch sehr gut daran als ich mal einen alten Single Core Rechner hatte und meinen ersten Virenscanner installierte. Da ging der Rechner so was von in die Knie, dass das arbeiten am System kein Spaß mehr machte. Dauerte zwar nicht wie hier von dir beschrieben so lange aber zum 5 mal ein und ausatmen reichte es 🙂
In diesem konkrekten Fall war die Sache umso schlimmer, da der PC eine richtig fette Kiste ist.
QuadCore-CPU, 12 GB RAM DDR3, 2x WD Raptor HDD als RAID1, usw…
Was ich im Artikel nicht erwähnt habe, im Task-Manager war davon nicht zu sehen. CPU ganz entspannt, RAM quasi leer, das RAID idlelte vor sich hin.
Hm umso merkwürdiger. Hätte jetzt vermutet das der Task des Scanners auffällig sich verhalten hätte……
Hatte ich auch erwartet und kenne ich von anderen Produkten auch eher so.