Mal eine Frage in die Runde ob jemand dieses Problem kennt: Bei einem Kunden funktioniert das Ausdrucken einer bestimmten E-Mail aus Outlook 2019 nicht.
Die Drucker (verschiedene Modelle von Konica-Minolta, aktueller “Universal Printer Driver V4” 2.4.0.0, mit der vorigen Version tritt es allerdings ebenfalls auf) spucken gar nicht erst irgendwas aus. Schaut man auf dem Printserver in den Task-Manager fällt sofort auf das der Prozess “printfilterpipelinesvc.exe” eine hohe CPU-Last erzeugt. Je nachdem wie viele fehlerhafte Druckaufträge in der Warteschlange stehen führt das bis hin zum teilweise Absturz von Windows Server 2022. Manche Dienste sind dann bereits bis zu 80-mal schon gecrasht und wurden automatisch neu gestartet.
Die betroffene E-Mail an sich ist nichts besonderes. Drucken wir diese bei uns aus (EPSON-Drucker) klappt das ohne Probleme. Daher die Vermutung das es mit den Treibern von Konica-Minolta zu tun hat. Hier hatten wir in der Vergangenheit schon ein anderes Phänomen beim Drucken von bestimmten PDF-Dateien, dazu muss man im Adobe Acrobat Reader DC beim Drucken unter “Erweitert – “Als Bild drucken” aktivieren damit diese richtig ausgegeben werden.
Zum Test wurde mal die Druckverbindung direkt auf den Arbeitsplatz verlegt, also nicht mehr über den Printserver, und auch so tritt das Problem auf, aber wenigstens wird dann der (Print-)Server nicht mehr in Mitleidenschaft gezogen.
Der “Universal Printer Driver V4” wurde vom Büromaschinen-Lieferanten installiert. Die Geräte-spezifischen Treiber sind aus dem Jahr 2022, also relativ alt, getestet haben wir diese noch nicht.
Was meint ihr? Liegt am Hersteller, den Treibern oder irgendetwas anderes? Hat jemand eine Idee oder sogar einen konkreten Erfahrungswert?
Update 02.08.2024 – 08:43
Die Sache hat mir keine Ruhe gelassen, also wurde weiter geschaut, dabei gab es noch die eine oder andere Überraschung.
Im Kollegenkreis mal rumgefragt zeigte sich, das man nicht alleine mit diesen Schwierigkeiten ist, allerdings bei ihm mit Kyocera. So hat Volker ein ganz ähnliches Problem, nur das es sich im Laufe von vier Wochen hochschaukelt und erst dann der Printserver neu gestartet werden muss.
Andere meinten, das Konica-Minolta erst mal schwer zum Laufen zu bringen seien, aber wenn es dann mal läuft, dann läuft es.
Nun, bei diesem Kunden sowie mit dem dortigen Büromaschinen-Lieferanten und Treibern hatten wir schon das eine oder andere Thema. Allerdings bis auf die letzten zwei Baustellen immer lösbar. Baustelle Nummer eins ist die Sache mit dem PDF-Druck (siehe oben), Nummer zwei dann eben jetzt das mit Printer Pipeline Filter Host. Beides tritt nicht bei jedem Ausdruck auf, allerdings ein richtiges Muster oder woran es konkret hängt konnten wir auch nicht herausbekommen.
So oder so, es muss eine Lösung her, denn wie es gerade läuft ist es ja unberechenbar ob ein Arbeitsplatz oder der Printserver quasi abschmieren. Daher sollte der “Printer Driver”, also die geräte-spezifischen Treiber getestet werden. Diese sind teils von 2022, 2021 oder gar 2019.
Ein direktes Aktualisieren der vorhandenen Drucker ist nicht möglich, das bedeutet man muss die Drucker mit den Treibern und allen Einstellungen neu anlegen. Eigentlich relativ einfach, aber es zeigte sich, das beispielsweise der Treiber eines bizhub 5000i sich nicht so ohne weiteres installieren lassen wollte. Es kam zunächst in Schleife immer wieder zu einer Fehlermeldung. Nachdem zig Mal der Treiber de- und erneut installiert wurde war dann plötzlich ruhe.
Ein weiteres Ding war ein vermeintlicher bizhub C284e, der sich als C258 herausstellte. Hier stimmten die Angaben vom Büromaschinen-Lieferanten nicht. Den richtigen Treiber zu finden ist dann der nächste Punkt gewesen, denn bei der Installation wird dieses Modell nicht angeboten. Schaut man im Treiber-Archiv in die “Readme.txt” findet sich dann der nötige Hinweis:
Supported devices : C759Series (C759/C659) C658Series (C658/C558/C458) C368Series (C368/C308/C258) C287Series (C287/C227) C3851Series (C3851/C3851FS/C3351)
Verwendet man erst einen anderen Treiber, klappt mitunter zwar das Ausdrucken der Windows-Testseite, aber nicht der genannten Ausdruck aus Outlook heraus.
Lange Rede, gar kein Sinn: Es hat bis Nachts um 0:30 Uhr gedauert bis auf zwei Arbeitsplätzen die Treiber richtig drauf waren und vermutlich richtig gedruckt werden kann (ich war nicht vor Ort). Mal sehen was der Kunde heute spricht. Ich werde berichten.
Apropos: Es wird jetzt der jeweils Modell-spezifische “Printer Driver” in “PCL6” genutzt. Bei den Test-Drucken gab es bis heute Nacht keine hängen gebliebenen Druckaufträge oder hohe CPU-Last. Hoffe das bleibt so.
Vielen Dank an Peter und Dirk für die Unterstützung.
Update 02.08.2024 – 12:08
Es scheint zu laufen, wobei man erst in den kommenden Tagen vielleicht sagen kann das alles gut ist.
Noch eine kleine Ergänzung zum Fehlerfall:
- Über den Task-Manager den Prozess “printfilterpipelinesvc.exe” beenden.
- Über die Diensteverwaltung die “Druckwarteschlange” beenden.
- Unter “C:\Windows\System32\spool\PRINTERS” alle Dateien löschen.
- Den Dienst wieder starten.
Nur so sind wir die fehlerhaften Druckaufträge losgeworden.
Verheiratet, Vater von zwei Kindern, eines an der Hand, eines im Herzen. Schon immer Technik-Freund, seit 2001 in der IT tätig und seit über 10 Jahren begeisterter Blogger. Mit meiner Firma IT-Service Weber kümmern wir uns um alle IT-Belange von gewerblichen Kunden und unterstützen zusätzlich sowohl Partner als auch Kollegen.
Tipp! Keine V4 Treiber verwenden.