Eigentlich wollte ich diesen Beitrag mit einem Satz a la “Es wird wieder Zeit für einen Äpfel- und Birnen-Vergleich” beginnen und das tue ich gewissermaßen hiermit ja auch.
Worum gehts?
Ich habe die Tage mal die Installationszeiten von Microsoft’s Exchange Server 2013 und Alt-N’s MDaemon Messaging Server Pro mitgeschrieben.
Wieso das Ganze ein Äpfel/Birnen-Vergleich ist, liegt schlicht darin, das zwar beide Lösungen Groupware-Funktionen bieten, der Exchange Server mitunter eher für (ganz) große Umgebungen geeignet ist. MDaemon stellt hingegen eine Exchange-Alternative dar.
In der Vergangenheit habe ich ja schon mal darüber geschrieben, wie schnell ein MDaemon Server aktualisiert ist. Selbst eine Migration ist sehr einfach. Da kann kein Exchange mithalten.
Zum Punkt
Beide Produkte wurden auf einem Windows Server 2012, der im übrigen den aktuellen Patch-Stand aufweist, installiert. Zuvor wurden Setups der Kern-Produkte, Erweiterungen (ActiveSync und Outlook Connector bei MDaemon) und Komponenten (Office Filter, etc. die der Exchange benötigt) heruntergeladen.
Für den MDaemon Messaging Server Pro ohne Erweiterungen wurden folgende Zeiten ermittelt:
Ca. 3 Minuten ohne Bestellen eines Trial Keys. Ca. 5 Minuten mit Bestellen eines Trial Keys.
Kommen noch die Erweiterungen dazu, braucht man gut doppelt so lange. Folglich ca. 6 und 10 Minuten.
Beim Exchange Server 2013 sieht die Sache etwas anders aus. So müssen im Vorfeld drei zusätzliche Komponenten, verschiedene Rollen und Features installiert werden und dann nach ca. drei Neustarts und mehrere Runden Microsoft/Windows Updates durchlaufen werden.
Ca. 45 Minuten insgesamt für die Vorbereitung. Ca. 1 Stunde für das eigentliche Exchange Server 2013 Setup.
Die Zeiten wurden nur im Groben ermittelt. Weitergehende Konfiguration wurde nicht mit einbezogen und kommt folglich noch obendrauf. Die Zeiten können in Sachen Hardware und Performance, als auch durch die Internetanbindung variieren.
Kurz und knapp zum Abschluss: Ziemlich großer Unterschied!
Verheiratet, Vater von zwei Kindern, eines an der Hand, eines im Herzen. Schon immer Technik-Freund, seit 2001 in der IT tätig und seit über 10 Jahren begeisterter Blogger. Mit meiner Firma IT-Service Weber kümmern wir uns um alle IT-Belange von gewerblichen Kunden und unterstützen zusätzlich sowohl Partner als auch Kollegen.
Hi,
bis vor kurzem war ich auch relativ begeistert vom MDaemon. Aber aus aktuellem Anlass mal ein Kritikpunkt der für manch einen wichtig sein dürfte.
Syncronisieren der Adressdaten von MDaemon mit z.b. dem ERP/CRM System.
Exchange: Programmieren eine Funktion die das macht dauert ca. 30 Minuten (je nach IDE).
MDaemon: Seit mehr als 2 Monaten sind wir da mit Alt-N am diskutieren welche Möglichkeiten die API bereitstellt und müssen feststellen das es schlicht nicht geht! Es ist schlicht nicht vorgesehen, und auch nicht für die Zukunft geplant da was dran zu ändern
So kann man die Kunden auch zwangsweise an das eigene Produkt binden 🙁
In Abhängigkeit von einer (möglichen) Integration mit anderen Anwendungen muss man sich, wenn möglich, im Vorfeld Gedanken machen, was möglich ist.
Je nach Kundenszenario bieten wir das Eine oder das Andere an.
Aktuell haben wir so einen “Fall”, bei dem bis dato nicht klar ist, ob mittelfristig weitere Anwendungen wie CRM (um genau zu sein bestimmte Module) oder CTI (die sich nicht nur in Outlook integriert) zum Einsatz kommt oder nicht.
Angeboten haben wir sowohl Exchange als auch MDaemon mit entsprechender Erläuterung, wo die Vor- und Nachteile liegen.
Unterm Strich gibt es mit Sicherheit noch mehr Punkte, die für die eine oder andere Lösung sprechen.
Mir persönlich fehlt bei MDaemon im WorldClient die Möglichkeit, mehrere E-Mail-Konten zu verwalten.
Ein workaround mittels freigegebener Posteingänge und Aliase ist dabei leider nur die halbe Miete.
Das ist dann so ein Fall, bei dem ich zumindest mit Tine 2.0 besser bedient bin.
Aber wie schon erwähnt: Es kommt immer darauf an.
Hi,
es ist schon klar das man sich im Vorfeld darüber Gedanken machen muss. Hier ist es jetzt aber so das der MDaemon nicht erst seit “gestern”, sondern bereits über ein Jahrzehnt im Einsatz ist. Und da wechselt man dann nicht mal so “eben” das System.
Um so bedauerlicher ist es dann wenn man feststellen muss das (in diesem Fall MDaemon) wie eine Einbahnstraße ist. Und damals (ende der 90er) hat man sich noch keine Gedanken gemacht was 2013 mal kommen könnte. Enttäuschend ist auch das es heutzutage “normal” ist das die Systeme sich abgleichen sollen (z.b. Adressdaten), aber der Hersteller daran kein Interesse zeigt.
Beispiel aus der Praxis: Der Kunde registriert sich in deinem Shop. Aktuell darfst du jetzt (mangels Schnittstelle) die Daten händisch nochmals im MDaemon eintragen, damit du z.b. auch von Mobilen Endgeräten zugriff über MDaemon/ActiveSync auf die Kunden Daten hast.
Ändert der Kunde jetzt was im Shop, darfst du das von Hand im MDaemon nachziehen. Oder der Außendienstmitarbeiter ist beim Kunden vor Ort und ändert es auf dem Handy/Notebook. Dann darfst du das von Hand ins ERP System übertragen.
Aussage von Alt-N zu diesem Thema: “So was würden sich die Anwender nicht wünschen, daher wird es solch eine Schnittstelle nicht geben.”
Wenn ich jetzt nur dafür jemanden anstelle der die Daten abgleicht sind die angeblich “günstigeren” laufenden Kosten des MDaemon mehr als nur eine Witz. Andere Produkte liefern eine Schnittstelle zum Datenabgleich als Selbstverständlichkeit.
Um es mal in Relation zu deinem Artikel zu bringen: Selbst wenn die Installation 2 Stunden länger für den Exchange Server dauert, steht dies in keinem Verhältnis zu dem Zeitaufwand den man aktuell beim MDaemon betreiben muss um Daten abzugleichen. Zumal man die Installation nur 1x macht, das abgleichen der Daten aber kontinuierlich benötigt.
Installiert wird in der Regel nur einmal alle x Jahre, da kommt es auf 5 Minuten hin oder her nicht an. Wenn aber im Alltag Aufgabe X auf dem einen System 30 Sekunden, auf dem anderen aber 3 Stunden dauert, ist das für die meisten vermutlich relevanter.
Die Sache kann schon verzwickt sein, keine Frage.
Das hat man bei anderen Systemen oder der “hochgelobten” Cloud aber leider mitunter auch.
In diesem Beitrag ging es rein um die Installationszeit, da ist keine Rede von der Dauer weiterer Konfiguration oder gar Integration.
In einem anderen Beitrag ging es z.B. nur um Update-Zeiten.
Auch die Zeit für ein Update halte ich persönlich in der Praxis für weniger relevant. Man benutzt ja Mdaemon und ähnliche Software aus einem bestimmten Grund (zum reinen Mail versenden/empfangen wäre postfix und co. mehr als ausreichend). Und dieser Grund ist im täglichen Einsatz wichtiger als die frage ob die Installation oder das Update nun 5 Minuten schneller oder langsamer geht als bei einem anderen Produkt.
Nichts für ungut, aber ich finde es ungewöhnlich einen Vorteil für ein Produkt bei der Installation/Update hervorzuheben (was man nur alle paar Jahre/Monate mal macht), den man dann im Alltag mit einem 100x höheren Zeitlichen Aufwand bezahlt.
Schlussendlich dürfte für die meisten die Produktivität im täglichen Gebrauch wichtiger sein, als die frage ob man alle x Jahre mal 10 Minuten länger warten muss.
> Nichts für ungut, aber ich finde es ungewöhnlich einen Vorteil für ein Produkt bei der Installation/Update hervorzuheben
Das dient eher der Information.
Wir betreuen aber auch Kunden, für die die laufenden Kosten durchaus eine Relevanz haben.
Dazu zählen dann eben auch die Zeiten, die ein Techniker damit verbringt, ein Produkt zu aktualisieren oder zu migrieren.
Einigen wir uns doch mal schlicht darauf, das
a) jede Umgebung etwas anders ist
b) jeder Kunde unterschiedliche Anforderungen hat
c) es nicht überall eine Integration gibt, wie in den Kommentaren genannt