Neulich meldete sich ein Kunde, das er plötzlich weder Drucken noch Scannen könnte. Geändert hatte sich nichts, auch keine Updates etc. Es ging vom einen auf den anderen Tag nicht mehr.
Das Gerät ist via Netzwerkkabel angeschlossen und über’s Netzwerk auch einwandfrei erreichbar, Ping als auch der Zugriff auf das Web-Interface sind tadellos. Virenscanner (G Data) schlossen wir als erstes nach der grundsätzlichen Konnektivitätsprüfung als Ursache aus.
“Interessant” wurde es über das Canon IJ Network Device Setup Utility, das beständig behauptete, es gäbe keine Netzwerkverbindung:
Drucken konnte reanimiert werden, in dem man den Anschluss von WSD-irgendwas auf TCP/IP umstellte. Beim Scannen gab es leider keine funktionierende Alternative.
Der Canon-Support benötigte jenseits der ersten Kontaktaufnahme und dem üblichen ersten Blabla (Installieren sie die neuesten Software, prüfen sie die Verbindung, …) drei Wochen um eine weitere Antwort zu senden, die dann lautete: Wir können das Problem nicht nachstellen, prüfen sie die Netzwerkverbindung.
In solchen Momenten möchte man in die Tischplatte beißen.
Vom Hersteller hat sich im übrigen nie jemand das Problem mal direkt auf dem betreffenden Windows 10-Computer angesehen, es gab auch kein Log oder sonstige Diagnose-Tools die man hätte verwenden können. Enttäuschend.
Jedenfalls nach ein paar Tagen lief es plötzlich wieder, woran es lag oder wie lange es nun gut geht kann man nicht sagen. Naheliegend das es an der WSD-Schnittstelle liegt. Schaut man im Netz, ganz gleich zu welchem Hersteller, findet man weitere Probleme in dieser Richtung.
Das gleiche Problem begenete mir bereits vor zwei Jahren bei einem anderem Kunden, seinerzeit mit Windows 7, eine Lösung gab es damals ebenfalls nicht. Drucken lief dort ebenfalls nur noch via TCP/IP. Scannen klappte wenigstens an einem von fünf PC noch. Letztlich wurde Canon, nicht nur deswegen, verbannt und durch Brother ersetzt.
Vor Jahren hatte ich zudem oft bei HP und solchen Problemen zu kämpfen, allerdings weiß ich nicht mehr, ob es da schon WSD war, die alte Software war gruselig, der Support aber wenigstens bemüht die Probleme zu lösen. Bei neueren Geräten (inkl. neuere Software) war’s dann besser.
Auf der anderen Seite hatten wir noch nie Probleme in der Art mit Geräten von Epson (gilt für WorkForce- und AcuLaser-Modelle).
Update 13.03.2019
Noch eine kleine Geschichte:
Es ist schon ein paar Jahre her, da kämpften wir mit Canon und Kaspersky um ein Gerät zum Laufen zu bekommen. Schuld war Kaspersky Internet Security und trotz aller möglichen Freigaben klappte das Drucken und Scannen nicht, nur komplett abschalten und/oder deinstallieren half. Die Probleme waren seinerzeit bei Kaspersky bekannt, aber eine Lösung nicht in Sicht. Wie es heute aussieht kann ich nicht sagen, wir machen kein Kaspersky. Also gab es seinerzeit nur die Optionen entweder Canon-Gerät oder Virenschutz tauschen. Da dieser Kunde trotz aller Bemühungen mit uns nicht zufrieden war, seiner Meinung nach sind wir schuld gewesen und nicht das seit Jahren benutzte Kaspersky und das obwohl er sowohl bei Recherche als auch den Telefonaten mit den Hotlines dabei gesessen hat, nahmen wir das Canon-Gerät zurück.
Verheiratet, Vater von zwei Kindern, eines an der Hand, eines im Herzen. Schon immer Technik-Freund, seit 2001 in der IT tätig und seit über 10 Jahren begeisterter Blogger. Mit meiner Firma IT-Service Weber kümmern wir uns um alle IT-Belange von gewerblichen Kunden und unterstützen zusätzlich sowohl Partner als auch Kollegen.
Auch wenn der Artikel schon fast 2 Jahre alt ist, so hatte ich heute noch einen Kunden mit exakt demselben Problem. Auf dem PC war Kaspersky Endpoint Security in der Version 11.1 installiert und ein Canon Drucker versagte seinen Dienst, solange Kaspersky aktiv war. Kaspersky war definitiv Schuld an der Misere.
Ich kann aber sagen, dass Kaspersky mittlerweile nachgebessert hat, ein Update auf die im Moment aktuelle Version 11.5 beseitigte das Problem.