Bei einem Kunden trat das Phänomen auf, das bei manchen Benutzern auf einem Terminalserver das Öffnen und Ausdrucken von PDF-Anhängen aus Outlook heraus sehr lange, teils mehrere Minuten, dauerte.

Der Terminalserver basiert auf Windows Server 2008 R2 Standard, es kommt Microsoft Office 2010 und Adobe Reader 11 zum Einsatz. Da das Problem nicht bei allen Benutzern auftrat, musste es auf die jeweiligen Profile begrenzt sein. Ferner trat es nicht immer gleich auf, manche PDFs gingen ruck-zuck, weitere oder andere dann wieder sehr zäh.

Nach langem Suchen und Recherchieren viel auf, das bei den betroffenen Benutzern in deren Temp-Ordner viele Dateien mit dem Anfang “Z@…” vorhanden waren und diese selbst wenn der Benutzer nicht angemeldet ist, sich nicht löschen liesen.

Diese Dateien werden vom Adobe Reader angelegt, enthalten True Type-Schriften und werden beim Ausdrucken von PDF-Dateien verwendet. Windows sperrt die Dateien bis zum Neustart, so das diese dann erst im Anschluss gelöscht werden können.

Laut Adobe soll die Sperre auch beendet werden, wenn sich der Benutzer ab- und wieder anmeldet. Wir konnten das allerdings nicht beobachten, die Dateien blieben gesperrt, so das letztlich nur der Neustart und anschließendes Löschen half.

Einen praktikableren Workaround findet sich unter

Adobe enterprise product blog | David McMahon – Acrobat/Reader: Z@xxx.tmp files left behind in Temp folder after printing

Der Beitrag bei Adobe bezieht sich zwar auf frühere Windows-Versionen und schließt ab, das man das Problem unter Windows 7 und Server 2008 wohl nicht hätte, der vorliegende Fall zeichnet allerdings ein anderes Bild.

Letztlich hat geholfen, die “acroct.ini” (Abschnitt “Workaround1”) herunterzuladen, zu entpacken und nach “C:\Windows” zu kopieren.

Update 05.05.2017

Leider tritt diese Problematik immer noch auf, diesmal bei einem Kunden mit Windows Server 2012 (ohne R2) und aktuellem Adobe Reader DC. Der genannte Workaround wurde eingepflegt und das Anmeldeskript um folgende Zeilen erweitert:

rem Terminalserver

 if /i %computername%==wts01 (

 rem Temp-Ordner leeren

   del /s /q "%userprofile%\AppData\Local\Temp"

  rem Adobe Reader

   attrib -h "%userprofile%\AppData\Local\Temp\Z@*.tmp" /S
   del /s /q "%userprofile%\AppData\Local\Temp\Z@*.tmp"

 )

Das einfache Leeren des Temp-Ordners reicht nicht aus, da die Adobe Reader-Temp-Dateien versteckt sind, daher der “attrib”-Befehl. Bei einem anderem Kunden lassen wir mittels Aufgabe Nachts ein Skript laufen, das unter “C:\Users” die “attrib”- und “del”-Befehle ausführt.

Update 21.02.2019

Weitere Tuning-Hinweise findet man unter folgenden Adressen:

Adobe – Knowledge Base – Leistungsprobleme beim Anzeigen von PDF-Dateien über den Terminal-Server mit Reader oder Acrobat

ABACUS – How to Improve Adobe DC Display and Printing Speed

superuser – How to speed up Adobe Acrobat Reader? [closed]

Hinweis: Verschiebt man zunächst alle Plugins, startet beim Aufruf des Adobe Readers zunächst das Setup, das zumindest einen Minimalsatz an Plugins wiederherstellt.

WinTips.org – How to Disable Automatic Update in Adobe Reader DC

Bemerkung: Zusätzlich kann man noch den Dienst beenden.

Update 22.02.2019

Hinweis: Bei jedem Update werden der Dienst und die Aufgabe reaktiviert. Die Plugins werden ebenfalls vollständig wiederhergestellt.