Das weithin bekannte WinSCP kann nicht nur wie der Namen vermuten lässt SCP, sondern auch FTP, WebDAV und ebenfalls S3. So kann man bequem auf Buckets und den darin enthaltenen Daten bei Amazon AWS, EL storage/Wasabi und Co. zugreifen.

Die Handhabung ist dank grafischer Oberfläche denkbar einfach:

  • WinSCP starten
  • Auf “New Site” klicken.
  • Bei “File Protocol” “Amazon S3” auswählen.
  • Bei “Host name” den FQDN des S3-Servers eintragen.
    Hinweis: Etwas Vorsicht ist beim Kopieren & Einfügen (copy & paste) von Adressen gegeben, da WinSCP dann gerne Mal das Protokoll auf “WebDAV” ändert.
    Wichtig: Zugriffe auf S3-Server funktionieren nur mit SSL/TLS!
  • Die “Access key ID” und den “Secret access key” eintragen.

Nach einem Klick auf “Save” kann die neue Site bzw. Session gespeichert und anschließend geöffnet werden. Selbstverständlich können zudem die Scripting-Möglichkeiten von WinSCP genutzt werden, so lassen sich beispielsweise automatische Datensicherung realisieren.

Tipps & Tricks sowie Troubleshooting

Direkt in ein bestimmtes Bucket oder einen bestimmten Ordner wechseln

Möchte man nach der Verbindung direkt in ein bestimmtes Bucket oder einen bestimmten Unterordner gelangen, kann der Ziel-Pfad in den Einstellungen der Site/Session eingetragen werden:

  • Die Site editieren.
  • Auf “Advanced” klicken.
  • Unter “Environment – Directories” bei “Remote directory” den Pfad, z.B. “<Bucket>/<Subdir>” eintragen.
  • Die Änderung speichern.

Beim nächsten Verbindungsaufbau springt WinSCP direkt in dieses Ziel.

Verbindung wird nicht aufgebaut, obwohl alle Daten richtig sind

Hat man mit einer neu angelegten Site zunächst Schwierigkeiten und bekommt keine Buckets oder Ordner angezeigt bzw. kommt schon gar nicht soweit, kann es helfen unter

Advanced - Environment - S3

bei “URL style” von “Virtual Host” (Voreinstellung) zu “Path” zu wechseln.

Beim Hochladen von großen Dateien sieht man diese nicht im Bucket oder Ordner

Überträgt man eine große Datei, wird diese bis zum Abschluss der Übertragung nicht im Bucket oder Ordner angezeigt. Der Hintergrund ist, das zunächst auf dem S3-Server in einen temporären Ordner übertragen wird und erst wenn die Datei vollständig ist, diese im Bucket bzw. Ordner erstellt/kopiert wird.

Am Beispiel von MinIO kann man dieses Verhalten beobachten: Während des Hochladens gibt es jede Menge Aktivität unter

.minio.sys/tmp

Der Ordner bzw. entsprechende Unterordner wachsen in dieser Zeit entsprechend an. Sobald der Vorgang abgeschlossen ist, wird aus den temporären Daten die finale Datei im Bucket/Ordner erstellt und “tmp” schrumpft wieder.